Am Sonntagmorgen, 12. November besuchte Bezirksapostelhelfer Stefan Pöschel die Gemeinde Kamp-Lintfort. Bei seinem ersten Besuch führte er Versiegelungen durch, nahm Versetzungen in den Ruhestand und Ordinationen, sowie eine Amtsbestätigung vor.
Zu Beginn seiner Predigt berichtete der Apostel vom vergangenen Sonntag, dem Gottesdienst für Entschlafene, den er bei Stammapostel Schneider in Portugal erleben konnte. Der Stammapostel sagte, dass Gott uns immer die Fülle seiner Liebe zeigen will. Wenn wir in die Gottesdienste kommen, so der Apostel, dann wünschen wir uns das ja.
Wir wünschen uns
- Erkenntnisförderung,
- Tischgemeinschaft,
- Die Nähe zu Jesus Christus.
Unser Grundbedürfnis, unsere Sehnsucht schwingt immer mit: Gott, zeig mir doch, wie lieb du mich hast, trotzdem ich so bin, wie ich bin.
Gottes Liebe erkennen
Der Stammapostel erwähnte ein sehr prägnantes Wort und sagte: Wir erkennen die Liebe Gottes nicht daran, dass er uns zeitlebens hier auf dieser Erde unsere Wünsche erfüllt. Seine Liebe erkennen wir daran, dass er uns das anbietet und zubilligt, was für unser ewiges Heil bedeutsam ist. Er schaut auf unsere ewige Bestimmung, denn er möchte für immer mit uns Gemeinschaft haben. Er bietet alles an, richtet alles ein und bereitet alles vor. An uns liegt es, nicht zu zweifeln, auch wenn unsere Wünsche mal nicht deckungsgleich mit dem Heilsangebot unseres Gottes sind.
Der Apostel unterstrich: Zweifle nicht an seiner Liebe, wenn vielleicht mancher Wunsch nicht in Erfüllung geht. Gott hat den großen, weisen Erlösungsplan im Ganzen und für dich vorbereitet, er steht längst fest. Es liegt an uns, die Würdigkeit zu ergreifen und für uns persönlich fest zu machen.
Geist und Braut bitten: Komm!
Grundlage der Predigt war das Bibelwort: Und der Geist und die Braut sprechen: Komm! Und wer es hört, der spreche: Komm! Und wen dürstet, der komme; wer da will, der nehme das Wasser des Lebens umsonst (Offb 22,17).
Der Apostel betonte in seiner Predigt, dass der Heilige Geist die Hoffnung auf die Wiederkunft Christi wachhält und mahnte, die Verbindung zum Heiligen Geist nicht abschwächen zu lassen. Hierdurch würde sich auch das Verlangen nach der Wiederkunft Christi abschwächen.
Am Ende der Bibel geht es um die Zukunft bis in die neue Schöpfung. Im letzten Kapitel der Heiligen Schrift, der Offenbarung, gipfelt das Ganze als ganz wichtige Botschaft in der Formulierung
- gerichtet an seine Kirche,
- an jeden Gläubigen,
- an die Gotteskinder,
- an dich und an mich,
Beachtet und bedenkt, ich will wiederkommen!
Der Fürst der Finsternis will, dass wir uns nicht mit unserer Zukunft beschäftigen. Im Christentum und für uns als Nachfolger hat es eine elementare Bedeutung: Die Wiederkunft Christi ist unsere Zukunft.
Christentum mit Zukunft
Der Apostel klärte auf: Das Christentum ohne Zukunft wäre das Verwahren von Tradition, das Verwalten von Christentum. Christentum ohne Zukunft bringt uns nicht an den Tag des Herrn, nicht in die ewige Gemeinschaft mit Gott.
Apostel Pöschel fasste alles in einem Satz zusammen:
Der Mensch, zum Ebenbild Gottes geboren, erlebte einen tiefen Fall und ist seitdem von Gott getrennt und Gott möchte nichts lieber, als für immer und wieder mit den Menschen, seiner Kreatur, Gemeinschaft haben. Dieses zeigt er in seiner Liebe, in seiner Fürsorge und in seiner Hinwendung.
Gemeinsam rufen
Der Geist und die Braut sprechen: Komm! so ein Teil des Bibelwortes. Stefan Pöschel: Wir wollen gemeinsam rufen, als die versammelte Gemeinde, als die Brautgemeinde, als die Sehnsuchtsgemeinde, die hofft und wartet auf den erscheinenden Seelenbräutigam Jesus Christus.
Es ist also zum einen Aufgabe der Gemeinde zu rufen: Komm doch wieder Herr Jesus Christus und zum anderen eine Aufgabe des Weitertragens des Evangeliums. Wir können sagen: Wir leben in der Erwartung des Wiederkommens von Jesus Christus, weil er es selbst gesagt hat. Dieser Zukunftsbezug ist ein besonderes Merkmal unseres Glaubens.
Gottesdienst mit besonderem geistlichen Inhalt
Bischof Bruns unterstrich die Predigt und stellte fest, dass es ein Gottesdienst mit einem besonderen geistlichen Inhalt war. Zu Beginn hat uns der Heilige Geist getröstet und gesagt: Ich liebe dich so wie du bist. Was damals der Prophet schon gesagt hat, sagt der Herr uns auch heute: Denn ich weiß wohl, was ich für Gedanken über euch habe, spricht der HERR: Gedanken des Friedens und nicht des Leides, dass ich euch gebe Zukunft und Hoffnung (Jer 29,11). Die Zeichen stehen auf Vollendung. Es ist auch Thema in der jenseitigen Welt: Der Herr kommt wieder!
Segenshandlungen
Im Anschluss an dem Predigtteil und der Sündenvergebung folgten Segenshandlungen.
Nach dem Instrumentalstück "Tut mir auf die schöne Pforte" (GB 100) wurden die Eltern mit ihren Kindern, sowie Erwachsene Seelen, vor den Altar gerufen. Der Apostel spendete sechs Seelen nach Ansprache durch Handauflegung die Gabe des Heiligen Geistes.
Nach der Feier des Heiligen Abendmahls wurden Vorsteher Priester Hendrik Herrmann und Diakon Wassili Ewert aus der Gemeinde Kamp-Lintfort an den Altar gerufen. Der Apostel zählte teilweise die mannigfaltigen, verschiedenen Tätigkeiten auf und dankte für alle Mühen und Arbeiten und versetzte die Amtsträger in den Ruhestand.
Kommissarisch leitet nun Bezirksevangelist Markus Storck die Gemeinde Kamp-Lintfort.
Ordinationen und Amtsbestätigung
Vorbereitend zur Ordination spielte das Orchester "Der Heiland sorgt für dich" (CM 158).
Anschließend wurden für die Gemeinde Kamp-Lintfort Kerstin Duddek zur Diakonin und Diakon Jürgen Duddek zum Priester ordiniert. Für die Gemeinde Neukirchen-Vluyn wurde Ralf Silber als Diakon bestätigt. Auch ihnen wurden die Aufgaben und Vollmachten aus dem Apostelamt nahegebracht.
12. November 2023
Text:
Helmut Küppers
Fotos:
Helmut Küppers