Apostel Zisowski hielt am Sonntag, 6. August einen Gottesdienst in der vollbesetzten Kirche in Issum. In dieser Feierstunde verabschiedete er einen Vorsteher, bestätigte einen Priester und ordinierte zwei Glaubensschwestern zu Diakoninnen.
Der Gottesdienst begann mit dem vorgetragenen Lied: Ein Gärtner geht im Garten (GB 230). Ein schönes Bild, welches die Sänger in unsere Herzen hineingelegt haben, so der Apostel. Ein Gärtner, der sich um den Garten kümmert. Garten ist Vielfalt: Unterschiedliche Blumen, unterschiedliche Pflanzen, die unterschiedlich gepflegt werden müssen.
Gottes Wort für jeden persönlich
Gemeinde ist auch Vielfalt. Wir stehen in unterschiedlichen Verhältnissen und brauchen das Wort Gottes individuell. Ein Wort, welches dich ausrichtet, welches dir Mut zuspricht, welches Raum für Dankbarkeit gibt, welches Hoffnung auch in hoffnungsloser Situation macht. Gott spricht zu der Gemeinde und spricht doch zu jedem ganz persönlich, du bist willkommen.
Gott sieht seine Kinder
Grundlage des Gottesdienstes war das Bibelwort 1. Mose 16,13: Und sie nannte den Namen des HERRN, der mit ihr redete: Du bist ein Gott, der mich sieht. Denn sie sprach: Gewiss hab ich hier hinter dem hergesehen, der mich angesehen hat.
Der Apostel erläuterte die damalige Begebenheit, die von Hagar, einer Sklavin im Hause Abram berichtet, welche von ihrem Herrn schwanger war. Sie floh aufgrund der Demütigungen von Sarai in die Wüste.
Wo kommst du her? Wo willst du hin?
Apostel Zisowski beleuchtete besonders die Aussage des Engels, der Hagar bei einer Wasserquelle in der Wüste fand, nämlich bei der Quelle am Wege nach Schur, wo er zu ihr sprach: Hagar, Sarais Magd, wo kommst du her und wo willst du hin? (1. Mose 16, 7.8).
Der Apostel richtete Fragen an die Gottesdienstteilnehmer:
Wo kommst du inhaltlich her?
- Von einem Ort der Zerrissenheit?
- Von einem Ort, wo sich Menschen nichts schenken und auf ihren Vorteil bedacht sind?
- Wovon waren deine letzten Tage oder Wochen, die Jahre deines Lebens beseelt?
- Standen natürliche Dinge im Vordergrund, wie Gewinnmaximierung und Wohlergehen?
Der Sohn Gottes hat oft über Reichtum gesprochen, er hat ihn nie verdammt. Er hat deutlich gemacht: Du musst dir einen anderen Reichtum schaffen, der nicht der Vergänglichkeit unterliegt, Schätze, die nicht von Motten und Rost zerfressen werden (Mt 6,19)
Wo willst du hin?
- An einen Ort, wo du Frieden hast?
- In die ewige Gemeinschaft mit Gott?
- In die ewige Herrlichkeit?
Korrekturen vornehmen
Vielleicht müssen andere Dinge mal wieder in die Mitte gerückt werden, damit man sagen kann:
- Ich komme aus der Erwählung Gottes!
- Ich komme aus der Bedienung und Zubereitung Gottes!
- Ich möchte auf ewig mit ihm die Gemeinschaft erleben dürfen!
Nun ging der Apostel auf das Bibelwort ein und erläuterte es. Die Botschaft des Wortes war: Wir werden von Gott gesehen.
Du bist ein Gott, der mich sieht
Thorsten Zisowski berichtete vom ökumenischen Gedanken, welches sich die Christen im deutschsprachlichen Raum als Motto für 2023 gegeben haben: „Du bist ein Gott, der mich sieht“. Ich finde den Gedanken schön, damit ist aber nicht unser Motto „Mit Christus dienen und regieren“ aufgehoben.
Du bist ein Gott, der mich sieht:
- In meinen Verhältnissen, ob sorgenfrei oder hoch belastet
- Ob Dinge auf mich zukommen, die ich nicht einschätzen kann, was das in meinem Leben machen wird.
Er verdeutlichte diese Aussage mit der Begebenheit der Jünger auf dem Schiff, welches aufgrund des Sturms zu kentern drohte. Er sah seine Jünger, kam ihnen entgegen und rettete ihr Leben.
Entwicklungen der Kirche
Der Apostel ging auch auf die Entwicklungen der Kirche Christi in der heutigen Zeit ein. In den siebziger und achtziger Jahren konnte man die Kirche als Wachstumskirche bezeichnen, sie wächst immer noch, so der Apostel, nur nicht in Europa. Die Kirchen waren voll, die Jugend z.B. konnte sich nur in Bezirksgemeinden versammeln. Diese gibt es heute nicht mehr. Man stellt sich die Frage: Was hat die Zeit mit uns gemacht, was hat Corona mit uns, mit der Kirche gemacht. Manche, die mit uns zusammen waren, sehe ich nicht mehr, stellte der Apostel fest.
Gott kennt die Entwicklungen
Gott kennt diese Entwicklungen! In den siebziger Jahren hat man nach Grundstücken geschaut um was zu bauen, heute müssen Kirchen zusammengelegt werden. Manch einer leidet darunter, manch einer verzweifelt darunter. Manch einer fragt: Ist das denn richtig? Interessiert sich Gott für diese Dinge noch? Antwort: Du bist ein Gott, der mich sieht!
Auch in diesen Veränderungen und Entwicklungen: Du siehst mich!
Gott hat die Dinge auch vorausgesehen. Er hat immer davon gesprochen: Es ist eine kleine Schar, eine kleine Herde. Wir haben es vielleicht nicht verstanden.
Lasst uns unter dem Gedanken Wo kommst du her, wo willst du hin unseren Weg fortsetzen. Bleiben wir in der Gemeinschaft der Gemeinde, des Bezirks, der Gebietskirche, in der Nachfolge, dann ist die Frage: Wo geht es hin beantwortet. Es geht nach Hause zu unserem Gott, der uns sieht.
Predigtzugaben folgten vom Priester Sven Gauerke und anschließend vom Bezirksältesten Tobias Branz.
Gottesdienst mit besonderem Gepräge
- Der bisherige Vorsteher der Gemeinde Issum, Sven Gauerke, wurde von der Beauftragung als Vorsteher für die Gemeinde Issum entlastet. Seit Januar ist er mit seiner Familie auf die Insel Föhr verzogen und dient in der dortigen Gemeinde Wyk auf Föhr als Priester. Der Apostel teilte mit, dass er zum Ende des Monats als Vorsteher für die Gemeinde beauftragt werden soll.
- Schwester Silke Rückmann und Schwester Kim Gauerke ordinierte der Apostel zu Diakoninnen für die Gemeinde Issum.
- Dirk Dammers wurde in seinem Amt als Priester für die Gemeinde Issum bestätigt.
Nach dem Schlusssegen gratulierte die große Schar der Gottesdienstteilnehmer den Amtsträgerinnen und Amtsträgern und verabschiedeten sich, sowohl von Priester Gauerke, als auch von Priester Volker Krön, der viele Jahre in Issum als Priester und Dirigent diente und am 16. August als Vorsteher für die Gemeinde Neukirchen-Vluyn beauftragt werden wird.
7. August 2023
Text:
Helmut Küppers
Fotos:
Helmut Küppers