Am Buß- und Bettag, 16. November 2022, besuchte Apostel Thorsten Zisowski die Gemeinde Kamp-Lintfort. In diesem Festgottesdienst versetzte er Diakon Dietmar Dombrowski nach 36 Jahren als aktiver Amtsträger in den Ruhestand.
Im Eingangsgebet erbat der Apostel u.a. Kraft und Motivation für den Glaubensweg, um ihn fortsetzen zu können. Die Auswirkungen dieser Bitte konnten 120 Gottesdienstteilnehmer, davon 20 Gäste, in der Predigt erleben.
Einen Freund hab‘ ich gefunden
Zu Beginn des Gottesdienstes berührte ein Liedvortrag alle Anwesenden: Es sangen ein Kinder- und Jugendchor mit dem freudig vorgetragenen Lied unter Begleitung eines Pianos: „Einen Freund hab‘ ich gefunden, wie es keinen besseren gibt…“. Die zweite Strophe des Liedes trug der Solist Bernt Gröber vor, den dritten Vers sangen Kinder- und Jugendchor mit dem Solisten gemeinsam.
Auf den Inhalt des Liedes ging der Apostel ein und fragte: Wieviel wahre Freunde hat wohl ein Mensch im Laufe seines Lebens? Man hat wohl zu vielen Menschen eine gute Beziehung, aber so eine ganz intensive Bindung zu einem Menschen, das sind gar nicht so viele. Ein Freund, der immer da ist, dem man alles sagen kann und der das Vertrauen genießt, auch uns alles sagen zu können, ohne dass man vielleicht beleidigt ist, gekränkt ist und die Frage stellt: Woher nimmt er oder sie das Recht. Manch einer hat schon gesagt, dass man wahre Freunde an einer Hand abzählen kann.
Jesus der Seelenfreund aller Menschen
Der Freund, der im Lied besungen wurde, ist ein Freund aller Menschen. Der Freund von dir und mir, der Gutes möchte, der dich begleiten möchte, dem es nicht egal ist, was du in deinem Leben erlebst, so der Apostel. Dieser Freund ist nicht so wie manche Menschen, die zum Ausdruck bringen, ich habe mit meinem Leben genug zu tun, du musst selbst sehen, wie du klarkommst.
Dieser Freund hört zu und vermag alles, es ist der Sohn Gottes. Apostel Zisowski: Es ist Jesus Christus, der Freund in meinem und deinem Leben, Begleiter, Helfender, Anteilnehmender, der möchte, dass allen Menschen geholfen wird.
Buß- und Bettag
Zu diesem Buß- und Bettag, welcher seit 1995 kein gesetzlicher Feiertag mehr ist, war das Bibelwort Lukas 15,18.19 als Grundlage gegeben: Ich will mich aufmachen und zu meinem Vater gehen und zu ihm sagen: Vater, ich habe gesündigt gegen den Himmel und vor dir. Ich bin hinfort nicht mehr wert, dass ich dein Sohn heiße; mache mich einem deiner Tagelöhner gleich!
Hier handelt es sich um das Gleichnis vom verlorenen Sohn, welches im Lukasevangelium überliefert ist (Lk 15,11-32). Thorsten Zisowski klärte auf: Buße hat nichts mit Strafe oder mit Leiden zu tun. Der Begriff der Buße lässt sich am allerbesten auf das Wort „bessern“ zurückführen. Bessern ist eine bewusste Entscheidung, sie kann man treffen in der Erkenntnis, da ist etwas, was nicht optimal gelaufen ist, was nicht gut in deinem Verhalten ist, was du in deinem Leben noch einmal überdenken solltest.
Wahre Buße beginnt mit Ehrlichkeit
Wahre Buße beginnt mit Ehrlichkeit, betonte der Apostel. Wie viele Menschen sind da, die heute ihr Fehlverhalten rechtfertigen. Am Ende langer Ausführungen steht dann der Versuch die Erkenntnis zu vermitteln: so schlimm ist es nicht gewesen, es gibt Andere, die tun Schlimmeres.
Der verlorene Sohn war ehrlich zu sich und wusste, dass er einen großen Fehler gemacht hatte. Er blieb bei dieser Erkenntnis nicht stehen, sondern überlegte, was kannst du tun. Sein Ziel war es, wieder beim Vater zu sein.
Unser Gott lässt immer einen Weg zu sich zu, er nimmt uns immer wieder auf, wenn wir Buße tun. Buße hat immer etwas damit zu tun, wenn wir erkennen, dass etwas nicht in Ordnung ist, hat damit zu tun, etwas abstellen zu wollen, die ehrliche Absicht zu haben: ich möchte das nicht mehr tun, ich möchte das nicht mehr so fühlen und empfinden, ich will eine Veränderung mit der Hilfe Gottes. Buße und Gebet gehören zusammen. Wir brauchen die Hilfe Gottes.
Jesus bleib in meinem Leben
Nach der Co-Predigt des Bezirksevangelisten Markus Storck und der Feier des Heiligen Abendmahls wurde die Ruhesetzung mit dem Lied „Jesus, bleib in meinem Leben Weggefährte, bester Freund…“, gesungen vom Solisten mit Orgelbegleitung, eingeleitet.
In seiner Ansprache bedankte sich Apostel Zisowski für 36 Amtsjahre in der Gemeinde Kamp-Lintfort, 1 Jahr als Unterdiakon und 35 Jahre als Diakon. Was ändert sich mit dem heutigen Tag? fragte der Apostel. Das Amt und die Vollmacht bleiben, du bleibst weiterhin unser Diakon. Der Amtsauftrag in der Gemeinde aktiv zu wirken endet heute, du wirst Ruheständler sein.
Der Apostel wünschte ihm, dass er ein zufriedener und dankbarer Ruheständler sein möge. Anschließend bedankte er sich nicht nur beim Diakon, sondern auch bei seiner Ehefrau für die geleisteten Tätigkeiten in der Gemeinde. Nun entband ihn der Apostel vom aktiven Dienst und versetzte ihn in den wohlverdienten Ruhestand. Diakon Dombrowski wird im Bezirk Niederrhein auch weiterhin für die Übertragung von Bild und Ton tätig bleiben.
Mit Schlussgebet und -segen wurde der Gottesdienst beendet.
18. November 2022
Text:
Helmut Küppers
Fotos:
Helmut Küppers