Den letzten Gottesdienst in der Gemeinde Moers-Kapellen feierte Bischof Manfred Bruns am Mittwoch, den 28. September 2016, mit den Geschwistern aus Neukirchen-Vluyn, die während der Bauphase 18 Monate lang die Gastfreundschaft genießen durften.
Das für diesen Gottesdienst vorgesehene Bibelwort findet sich in Hebräer 13,2: „Gastfrei zu sein vergesst nicht; denn dadurch haben einige ohne ihr Wissen Engel beherbergt.“
Abschied nehmen
Bischof Bruns ging in seiner Predigt zunächst auf diesen besonderen Tag ein, der für viele neben der Vorfreude auf das Neue auch Traurigkeit mit sich bringe. Bedeutet dieser Tag doch für die Gemeinde Moers-Kapellen Abschied von dem Ort zu nehmen, wo über viele Jahre ihre geistige Heimat war und Gottes Wort verkündet wurde.
Er erinnerte auch an die vielen Segenshandlungen, die durchgeführt wurden, sie sind nicht vergessen, sondern werden Bestand haben. "Lasst uns Gottes Liebe preisen und vorwärtsschauen", führte der Bischof aus.
Eingehend auf das vorgelesene Bibelwort erklärte der Bischof den Begriff „gastfrei“. Immer gute Gastgeber zu sein bedeutet, dem Nächsten vorbehaltlos gegenüber zu treten. Der Sohn Gottes macht in Matthäus 25,40 deutlich, dass unser Verhalten gegenüber dem Nächsten in einem unmittelbaren Bezug zu ihm selbst steht: „Was ihr getan habt, einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan.“
Nächstenliebe
Der Bischof führte weiter aus, dass die geistlichen Werte im Vordergrund stehen. Hungrige zu speisen bedeutet auch, dem Nächsten das Werk Gottes nahe zu bringen und ihn lieben, wie sich selbst. Das soll unser Bestreben sein. Fehler oder Schwächen eines Menschen weiter zu geben ist nicht im Sinne unseres Gottes.
Bezirks-Ältester Karl-Heinz Friedrich unterstrich in seinem Predigtbeitrag die Worte unseres Bischofs. Er erinnerte auch daran, dass er zu Beginn seiner Amtstätigkeit eine kurze Zeit als Unterdiakon in der Gemeinde Moers-Kapellen tätig war und gerne an diese Zeit zurückdenke.
Aus Gastfreundschaft wird Gemeinsamkeit
Nach der Sündenvergebung und der Feier des Heiligen Abendmahls trat Hirte Siegfried Mrotzek, Vorsteher der Gemeinden Moers-Kapellen und Neukirchen-Vluyn, an den Altar und dankte den Geschwistern aus Kapellen für die Gastfreundschaft in den fast 18 Monaten währende Bauzeit der Kirche Neukirchen-Vluyn. Er kündigte dabei auch an, dass als Zeichen des Dankes allen Geschwistern aus Kapellen eine Rose überreicht werde.
Hirte Mrotzek verlas dann eine Kurzchronik, die noch einmal einen Blick auf die im Jahre 1958 gegründete Gemeinde warf.
Bischof Manfred Bruns sprach danach ein Gebet in dem er mit den Worten „dieses Haus ist nun kein Gotteshaus mehr“ die Entwidmung aussprach. Das Schlussgebet, das letzte dreifache Amen und ein letzter Chorvortag beendeten diesen denkwürdigen Gottesdienst.
Als letzte Handlung trugen der Vorsteher, Hirte Siegfried Mrotzek und die Amtsbrüder der Gemeinde Moers-Kapellen die Bibel und die Abendmahlsgeräte aus dem Kirchengebäude.