Aus den Bezirken Aachen, Krefeld und Niederrhein versammelten sich ca. 150 Jugendliche zum gemeinsamen Gottesdienst mit Apostel Franz-Wilhelm Otten am 20. Oktober 2019 in der Gemeinde Neukirchen-Vluyn. In diesem Gottesdienst wurde Priester Uwe Kalke als Bezirks-Jugendbeauftragter entlastet und Diakon Arno Krause ernannt.
Vor dem Gottesdienst trug eine Glaubensschwester Impulsgedanken zum Gottesdienst vor:
>>Zwei Freunde gaben vor ihren Freunden damit an, dass sie nach Hamburg fahren und das Musical „König der Löwen" besuchen würden. In Hamburg mussten die Jugendlichen feststellen, dass die Vorstellungen auf Monate ausverkauft waren. Sie schämten sich jedoch, unverrichteter Dinge zurückzukommen. So kauften sie sich ein Programm des Musicals und hörten sich die schönsten Lieder daraus an.
Nach den Vorstellungen suchten sie am Ausgang weggeworfene Eintrittskarten auf. Dann fuhren sie nach Hause, zeigten das Programm und die Eintrittskarten, sangen die Lieder und schwärmten den anderen etwas vor von dem berühmten Stück. Ihre ganze Schau hatte nur einen Haken: sie hatten das Musical nie persönlich erlebt. Sie kannten es nur vom Hörensagen und aus zweiter Hand.
So ist es auch bei vielen Menschen mit dem Glauben. Sie kennen das Programm, haben die Eintrittskarte in Gestalt der Gemeindezugehörigkeit und singen die Lieder. Aber sie haben Jesus nie persönlich erfahren. Und gerade darum geht es, dass wir Jesus persönlich erkennen, folgen und lieben und ihm Glauben schenken. Gott gewährt schließlich jedem Menschen die Möglichkeit, ihn zu erfahren und zu erkennen. Wir müssen diese Chance nur nutzen und an ihn und sein Werk glauben und darauf vertrauen und seinen Weg mit ihm gehen.<<
Apostel Otten legte dem Jugend-Gottesdienst das Bibelwort zugrunde: „Ich hatte von dir nur vom Hörensagen vernommen, aber nun hat mein Auge dich gesehen“ (Hiob 42,5).
Der gottesfürchtige Hiob
Der Apostel beleuchtete den gottesfürchtigen Hiob, der fromm war, rechtschaffend und das Böse mied. Er war sehr reich, reicher als alle, die im Osten wohnten. Aus dem Buch Hiob ist zu entnehmen, dass es ein Gespräch gab zwischen Gott und dem Satan. Satan meinte, dass Hiob nur Gott fürchtet, weil er alles hat, reich ist und von Gott gesegnet wurde. Daraufhin sagte Gott: Siehe, alles, was er hat, sei in deiner Hand; nur an ihn selbst lege deine Hand nicht. Satan nahm ihm alles, was er besaß. Hiob blieb aber immer gottesfürchtig.
Hiob revidierte sein ursprüngliches Bild von Gott
Aus der weiteren Überlieferung ist bekannt, dass das Bild Gottes beim Hiob eine Veränderung erfuhr. Vor seinem Leid war er der gute Gott, der ihn segnete. Erst im tiefen Leid erlebte er allmählig eine Wandlung seines Gottesbildes und erlebte ihn wahrhaftig. Durch seine Demut und sein Ringen um wahre Gotterkenntnis hat er sein ursprüngliches Bild von Gott revidiert und erkannt, dass Gottes Wesen nur durch Unterweisung durch Gott erfahrbar ist.
Das Gottesbild heute
Welches Bild von Gott haben wir heute, fragte der Apostel. Obwohl die Menschen kurz nach der Erschaffung in Sünde gefallen waren, hat er den Menschen nicht aufgegeben. Er hat sofort eine Erlösung durch seinen Sohn in Aussicht gestellt. Er hat sein Ziel, ewige Gemeinschaft mit den Menschen, nie in Frage gestellt. Er hat seinen Sohn gesandt, das Opfer gebracht, das Böse überwunden. Er hat immer dieses Ziel verfolgt. Hierbei hat er sich von seinem Willen nie abhalten lassen und wird auch in Zukunft seinen Plan der ewigen Gemeinschaft mit den Menschen durchführen. Diese Möglichkeit der Gemeinschaft mit Gott steht jedem Menschen offen.
Manche versuchen Gott auf eine menschliche Ebene zu ziehen. Gott ist aber eine andere Dimension, betonte der Apostel.
Apostel Otten brachte der Jugend das Gottesbild in der heutigen Zeit nahe in dem er betonte: Gott ist heilig! Alles an ihm ist heilig, er ist unantastbar. Alles was er will, das tut er. Gott hat uns seinen Willen offenbart. Er hat uns Menschen zum Ebenbild gemacht, damit wir Gemeinschaft mit Gott haben. Das ist das höchste Ziel, was man überhaupt erreichen kann. Das soll bei uns oberste Priorität haben in unserer Lebensplanung. Hier empfahl der Apostel der Jugend, viele Ziele im Leben zu haben, das ist wichtig. Über allen Wünschen möge aber als oberstes Ziel unserer Lebensplanung die Gemeinschaft mit Gott stehen.
Das Christliche weitertragen
Als sichtbares Zeichen Gottes auf Erden hat er als Mensch seinen Sohn gesandt. In Jesus können wir uns danach ausrichten, wie Gott den Menschen gedacht und gewollt hat. Gott gibt uns Beispiele: Insbesondere in den Gleichnissen vom barmherzigen Samariter (Lukas 10,25-37) oder dem verlorenen Sohn (Lukas 15,11-32), die der Apostel anführte, ist anschaulich dargelegt, wie Gott zu verstehen ist und was er von uns erwartet. Gott ist uns nahe. Sein Geist wirkt ewig. Gott vertraut uns, unterstrich der Apostel. An uns liegt es heute, das Evangelium zu leben und weiterzutragen. Du bist heute dafür verantwortlich, dass das Christliche weitergetragen wird, mahnte der Apostel. An uns soll der Andere erleben, dass Gott die Liebe ist und alle Menschen liebt. Gott ist gnädig. Er vergibt uns unsere Sünden in jedem Gottesdienst. So erfahren wir Gott in heutiger Zeit, beendete Apostel Otten seine Predigt.
Du kannst dich auf Gott verlassen
Zum letzten Mal als Bezirks-Jugendbeauftragter gab Priester Uwe Kalke eine Predigtzugabe. Er bemerkte, dass der Apostel Gott uns so richtig schmackhaft gemacht hat. Er betonte: Gott ist für dich da, Gott hat dich lieb. Er ist immer für dich da, umgibt dich von allen Seiten, ist vierundzwanzig Stunden täglich für dich ganz persönlich da! Darauf kannst du dich verlassen, 100%ig. Das ist Gott.
Priester Kalke bezog sich auf die Impulsgedanken und sprach von Eintrittskarten in Gestalt der Gemeindezugehörigkeit und resümierte für die zurückliegenden 15 Jahre als Bezirks-Jugendbeauftragter, dass viele Jugendliche diese Eintrittskarten besitzen und irgendwo in einer Ecke liegen. Er brachte der Jugend entgegen, dass wir Freunde sein mögen, wie seinerzeit der Hiob hatte, und die Jugendlichen ansprechen, wieder in die Gottesdienste zu kommen und ihnen mitteilen, wie wir heute Gott erleben. Für diese Arbeit werden wir reich gesegnet, sicherte Priester Kalke zu.
Wechsel des Bezirks-Jugendbeauftragten
Nach der Feier des Heiligen Abendmahls wurde Priester Kalke durch Apostel Otten, zuständig in der Gebietskirche West für die Jugendseelsorge, mit herzlichen Dankesworten von den Aufgaben eines Bezirks-Jugendbeauftragten entlastet. Er wird aber weiterhin in der Koordinationsgruppe der Gebietskirche in der Jugendseelsorge tätig bleiben.
Anschließend wurde Diakon Arno Krause für die Bezirksbeauftragung ernannt.
Musikalische Überraschung nach dem Gottesdienst
Nach Beendigung des Gottesdienstes überraschte ein Dudelsackspieler die Jugend, welcher das bekannte Lied „Amazing Grace“ vortrug. Zur zweiten Strophe setze Max Knorr mit Gesang ein, die nächste Strophe sang Angelina Kalke und die dritte Strophe wurde von beiden Jugendlichen zusammen gesungen.
Vor der Heimfahrt der Jugend stand noch ein gemeinsames Essen an.