Am Sonntag, 2. Advent 2022 fand in der Gemeinde Xanten der letzte Gottesdienst statt. Anschließend wurde die Kirche profaniert. Norbert Quaß wurde von der Aufgabe als Gemeindevorsteher entlastet; er ist in den Kreis Aachen verzogen. Beide Priester wirken zukünftig in der Gemeinde Kalkar und der aushilfsweise in Xanten eingesetzte Diakon wirkt zukünftig wieder in seiner Heimatgemeinde Rheinberg.
Schon im Gebet drückte der Apostel aus, dass es sich heute um einen besonderen Gottesdienst handelt, der so manche Empfindungen in Herz und Seele erzeugt. Es wird heute Morgen das letzte Mal sein, dass wir uns als Gemeinde hier versammeln. Wir sind aber gewiss: Wir werden unseren Weg mit Gott weiterziehen und das stimmt uns dankbar und macht uns auch glücklich.
Wachen und nüchtern sein
Zur Grundlage des Gottesdienstes nahm der Apostel das Bibelwort „So lasst uns nun nicht schlafen wie die andern, sondern lasst uns wachen und nüchtern sein. Darum tröstet euch untereinander und einer erbaue den andern, wie ihr auch tut“ (1.Thess 5,6.11).
Der Gottesdienst begann mit dem Hinweis, dass dieser 2. Advent kein gewöhnlicher Feiertag für diese Gemeinde ist. Uns allen ist seit längerer Zeit bewusst, dass dieser Gottesdienst Veränderungen bedeutet. Zwar nicht mehr an diesem Ort, aber wir werden unseren Weg fortsetzen. Das Ziel unseres Glaubens wird heute nicht aufgehoben, versicherte Apostel Zisowski. Der Weg, der dort hinführt, wird nicht verändert, wohl der Weg, der zukünftig zur neuen Gemeinde führt.
Positive Rückschau und dankbarer Ausblick
Beim Zurückblicken ist eine gewisse Wehmut selbstverständlich, aber die Rückschau ist positiv: Das Erleben, was ihr haben durftet war gewaltig, Seelen vorbereiten auf den Tag der Wiederkunft Jesu Christi.
Beim Ausblick gibt es Gewissheit: Die Dankbarkeit wird nicht weichen, ebenso die Hoffnung, die sich in den neuen zukünftigen Gemeinden fortsetzen wird.
Überprüfe dein Glaubensleben
Dann ging Thorsten Zisowski auf das Bibelwort ein und bemerkte, dass es gut ist, wenn wir einen Hinweis vom Heiligen Geist erhalten: Schau doch einmal nach in deinem Glaubensleben, überprüfe dies oder das einmal. Wir sollen wachend und nicht schlafend sein, nüchtern bleiben und uns dem anderen zuwenden. Wir wollen uns untereinander erbauen und trösten.
Durch das besondere Gepräge dieses Gottesdienstes ist auch ein besonderer Trost notwendig. Er wies auf das Bibelwort 2. Korinther 1,3 hin: „Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der Vater der Barmherzigkeit und Gott allen Trostes, der uns tröstet in aller unserer Bedrängnis, damit wir auch trösten können, die in allerlei Bedrängnis sind, mit dem Trost, mit dem wir selber getröstet werden von Gott.“ Der Apostel erklärte: Wenn Gott dich tröstet, dann beseitigt er einen Mangel in deiner Seele, in deinen Empfindungen. Hiermit ist die Mission jedoch nicht erledigt. Der Trost ist Gabe Gottes und Aufgabe für dich: Mit demselben Trost, den wir empfangen haben, sollen wir zu Anderen gehen, um mit diesem Trost zu trösten, wenn wir wissen, der Andere hat es jetzt schwer und weiß weder ein noch aus. Der Trost darf in unserer Seele nie Endstation sein, sondern soll weitergetragen werden.
Ich komme wieder
Die Adventszeit erinnert uns an die Geburt Jesu auf dieser Erde und bereitet uns als Christen auf seine Wiederkunft vor. Er hat sich nicht verabschiedet mit den Worten: Jetzt seht zu wie ihr zurechtkommt, lernt aus meinem Leben, ich habe euch soviel hinterlassen. Nein, er hat viel mehr getan: Er hat uns den Tröster hinterlassen, den Heiligen Geist, er hat das Apostolat gegeben, die Kirche Christi aufgerichtet und er hat die Verheißung dagelassen: Ich komme wieder!
Weitere Mitwirkende in diesem Gottesdienst waren der Bezirksälteste Tobias Branz und Bischof Manfred Bruns.
Bevor der Apostel die Kirche entwidmete, las Bezirksevangelist Markus Storck noch einmal aus der Chronik der über 40jährigen Gemeinde Xanten vor.
Die Geschwister werden zukünftig ihre kirchliche Heimat in den umliegenden Gemeinden suchen und finden.
Symbolisch trugen die Amtsbrüder nach der Profanierung die Bibel und die Abendmahlskelche aus dem Kirchenraum.
Zu den Amtshandlungen des Apostels für die Amtsträger der Gemeinde Xanten folgt ein separater Bericht.
5. Dezember 2022
Text:
-tb-,
Helmut Küppers
Fotos:
Helmut Küppers