In der Gemeinde Moers-Nord fand der Besuch des Bezirksapostels am Mittwochabend, 5. Juli 2023 im Beisein der eingeladenen Gemeinde Neukirchen-Vluyn statt. Der Bezirksapostel brachte zum Ausdruck, dass es ihn freut, nach längerer Zeit mal wieder im Bezirk Niederrhein zu sein, zumal es für ihn völlig ungewöhnlich sei, eine Anreise von nur 8,3 km und 11 Minuten zu haben.
Mit dem Lied „Gott, mein Licht, erleuchte mich“ (GB 96) hatte sich der Bezirksapostel in seinem Urlaub beschäftigt und sagte: Es ist ganz wichtig, dass wir erkennen, glauben und annehmen, dass in den Gottesdiensten das Licht Jesu Christi durch die Wirksamkeit des Heiligen Geistes leuchtet. Es ist nicht immer einfach dieses zu erkennen und anzunehmen. Schon im Johannesevangelium heißt es: Am Anfang war das Wort, das Wort war bei Gott und alles ist durch das Wort gemacht. In dem Wort war Leben und im Wort war Licht. Das Licht schien in die Finsternis und sie haben es nicht angenommen (Joh 1,5).
Innerer Zustand ist wichtig
Der Apostel stellte fest: Diese Gefahr besteht heute noch. Die Nichtannahme muss nicht heißen, dass man es ablehnt, dass alles falsch ist, oder meint, dass alles nichts bringt. Dieses nicht Aufnehmen und Annehmen, so Rainer Storck, kann andere Gründe haben. Es kommt auf unseren inneren Zustand an: Wie komme ich in den Gottesdienst, welche Erfahrungen habe ich in der letzten Zeit gemacht. Mancher ist vielleicht traurig, versteht Gott und die Welt nicht mehr, weil ihm keiner hilft oder hat Kummer. Mancher verbittert im Laufe seines Lebens, auch im Laufe seines Glaubenslebens und kapselt sich selbst ein.
Eine Verbitterung kann man sogar äußerlich sehen, beispielsweise an der Körperhaltung. Man stellt fest, dass es ist nicht mehr der Mensch wie vor zehn oder zwanzig Jahren ist. Solche Situationen bewirken, dass man nicht mehr in der Lage ist, das Licht zu erkennen und es an sich heranzulassen. Unsere Aufgabe, auch des Apostolats, ist darauf hinzuweisen, dass dafür die Gottesdienste da sind. Hier scheint das Licht im Wort durch die Wirksamkeit des Heiligen Geistes und unsere Seele bekommt Kraft, das Ziel unseres Glaubens zu erreichen.
Der Bezirksapostel predigte mit dem Wort „Denn es ist kein Ansehen der Person vor Gott.“ (Römer 2,11).
Verteidigungsbrief des Apostels Paulus
Zum Bibelwort meinte der Bezirksapostel: Der Brief des Apostels Paulus, geschrieben Anfang des Jahres 54 nach Christus und zwanzig Jahre nach der Himmelfahrt Jesu, an die Römer, ist ein Verteidigungsbrief des Evangeliums Jesu Christi. Der Hauptschwerpunkt zwischen dem in der Tradition Behafteten und dem neuen Evangelium ist, dass man nur in die Gemeinschaft mit Gott kommen kann, wenn man die Gesetze und Gebote hält. Je besser man sie hält, je besser ist die Gemeinschaft mit Gott.
Der Bezirksapostel stellte fest: Rein von der Logik kann das nicht sein. Nehmen wir ein Kind. Es kennt das Gesetz nicht und kann es somit auch nicht halten. Es wäre ja verurteilt, nicht in die Gemeinschaft mit Gott zu kommen. Daher rühren auch solche Gedanken, wie in drei Evangelien zu lesen, dass Eltern ihre Kinder zum Herrn Jesus bringen wollten. Was hat man getan? Man hat sie abgehalten. Hier musste Jesus selbst eingreifen und sagte: Lasset die Kinder zu mir kommen und hat sie gesegnet (Mt 19,14 / Mk 10,14)). Dieser Gedanke, dass die Kinder es eigentlich nicht wert sind, weil sie das Gesetz noch nicht kennen und halten können, steckt genau dahinter.
Der Bezirksapostel drückte aus, dass sich dieser Gedanke wieder mehr und mehr Bahn in den Gemeinden bricht. Bereits im Brief an die Römer stellte der Apostel Paulus fest, dass das so nicht sein kann. Die Gemeinschaft mit Gott kann man nur haben, durch den Glauben an Jesus Christus, die Nachfolge und die Gnade Gottes.
Die Maßstäbe unseres Gottes
Das Bibelwort geht in die gleiche Richtung: Nicht das Ansehen einer Person gilt vor Gott. Gott hat andere Maßstäbe. Es fängt schon bei der Berufung und Erwählung eines Menschen an zu einem Dienst, zu einem Gotteskind. Das ist mit menschlichen Maßstäben nicht zu begreifen.
Der Bezirksapostel nannte Beispiele aus alter Zeit:
- Das Volk Israel, nachzulesen im 5. Buch Mose, war das kleinste Volk unter den Völkern, ein Nomadenvolk, kamen aus der Sklaverei, waren nicht sesshaft, sind vierzig Jahre umher geirrt bis sie endlich in Kanaan waren. Um sie herum Ägypten, Assyrien, hochentwickelte, kultivierte Völker. Gott erwählte aber das Volk Israel. Warum? Weil er es liebhatte (5. Mose). Das ist nicht zu erklären, kann man nicht begründen. Gott wollte es so.
- Mose hatte eine starke Diskussion am Dornbusch mit Gott (2. Mose 3.4), er lehnte immer wieder ab, letztlich hat er aber eingewilligt den Auftrag anzunehmen. Im Grunde muss man deutlich sagen: Mose war ein Mörder, er hatte in Ägypten den Sklavenaufseher im Affekt erschlagen, musste den Palast des Pharaos verlassen, flüchten, eine neue Existenz aufbauen. - Dieser Mann führte das Volk Israel in die Freiheit durch alle Schwierigkeiten hindurch. Gott hatte ihn erwählt.
- Die Salbung Davids zum König durch den Propheten Samuel. Isai ließ sieben seiner Söhne vor Samuel kommen, aber sie waren nicht erwählt (1. Samuel 16). Erst auf Nachfrage Samuels wurde der jüngste Sohn, an dem niemand gedacht hatte, von der Weide geholt, der die Schafe hütete. Dieser war der Erwählte und wurde gesalbt. Samuel musste erkennen, dass Gott nicht auf das Äußere sieht, er sieht auf das Herz.
Die Vergangenheit eines Menschen spielt keine Rolle
- Zachäus, der korrupte Oberzöllner, Jude, verhasst vom Volk, weil er sie betrog (Lukas 19). Jesus kehrte in das Haus des Zachäus ein. Er hat sich nicht mit der Vergangenheit des Zachäus beschäftigt.
- Paulus, der Verfolger der Christen, was für eine Vergangenheit, wird von Jesus erwählt und wird „der“ Apostel dieser Zeit, verteidigt das Christentum.
- Der Schächer am Kreuz war nach dem Gesetz des Todes schuldig und wurde gekreuzigt. Im Sterben sprach er zum Herrn: Wenn du in dein Reich gehst, dann gedenke meiner. Die Antwort: Noch heute wirst du mit mir im Paradies sein. Vergangenheit spielte keine Rolle, ebenso kein Ansehen der Person.
Der Bezirksapostel unterstrich: Dieses gilt auch uns. Wir wollen uns unserer Erwählung würdig erweisen und in die wahre Nachfolge Christi treten. Wir wollen als Christen auch Bekenner des Evangeliums Jesu Christi sein, die Werte des Evangeliums verteidigen.
Den Gottesdienst erlebten 114 Teilnehmer vor Ort und durch eine bezirksinterne YouTube Übertragung erfolgten 302 Aufrufe.
7. Juli 2023
Text:
Helmut Küppers
Fotos:
Helmut Küppers
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