Zum Thema "In Christus" wendet sich Bezirksapostel i.R. Bernd Koberstein an die Seniorinnen und Senioren der Gebietskirche Westdeutschland.
Meine lieben Geschwister,
ab welchem Alter man zu diesem Kreis zählt, kann ich nicht sagen. Aber es ist wohl unbestritten, dass man diesen Personenkreis als Angehörige eines höheren Lebensalters beschreibt. Früher habe ich diesen Kreis unserer Geschwister mit großem Respekt betrachtet, ihn geliebt und den Geschwistern mit großer Demut und Freude gedient. Heute bin ich nun selbst Teil dieses Kreises. Dabei hat mich die Frage beschäftigt, ob wir denn damit altmodisch, unmodern denkende Menschen geworden sind. Solche Gedanken liegen mitunter nahe, dieses Klischee existiert. Ich möchte es auf einer geistigen Ebene klar widerlegen und erklären, warum gerade unser Kreis geistiger Weise sehr modern und zukunftsorientiert ist. Spricht man von modern sein als dem Zeitgeschmack entsprechend, verwendet man auch den Begriff des „in seins“. Man möchte gerne „in“ sein. Dazu meine klare Aussage: Niemand kann mehr „in“ sein, als der, der „in Christus“ ist.
Dazu zunächst einige grundsätzliche Gedanken. Am Anfang war alles in Gott. Das ist die erste Ebene. Dies bezeugt auch der Johannesprolog zu Beginn von Johannes 1: „Im (nicht am) Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort.“ Aus diesem Wort, also aus Christus in Gott, ist alles hervorgegangen, was ist. Heute leben wir in der Zeit, die Apostel Paulus mit den Worten beschreibt: „Denn Gott war in Christus und versöhnte die Welt mit ihm selber…“ (2. Korinther 5, aus 19). Heute, in der Zeit der Bereitung der Braut durch die Apostel Jesu, ist nicht mehr alles in Gott, sondern Gott ist in Christus. So begegnet er uns, so dient er uns. Das ist die zweite Ebene. Und dann schauen wir in die Zukunft, das ist die dritte Ebene. Da lesen wir in 1. Korinther 15,28: „Wenn aber alles ihm untertan sein wird, dann wird auch der Sohn selbst untertan sein dem, der ihm alles unterworfen hat, auf das Gott sei alles in allem.“ Am Ende also ist alles wieder in Gott, dort hatte alles auch seinen Ursprung und Ausgangspunkt. Welch ein grandioses Werk in Gott, aus Gott und zu Gott!
Nun komme ich zu unserem persönlichen „in sein“. Eine Grundlage ist die Aussage des Gottessohnes in dem Hohepriesterlichen Gebet, er betet für seine Apostel, aber auch für die, die durch das Wort der Apostel an Christus glauben werden, also für uns. Und er bittet: „Wie du, Vater, in mir bist und ich in dir, so sollen auch sie in uns sein, auf dass die Welt glaube, dass du mich gesandt hast.“ (Johannes 17,20.21). Wir sollen also in Gott und Christus sein. Wie geht das?
Mit der bei der Heiligen Versiegelung empfangenen Gabe Heiligen Geistes ist Gott in uns eingezogen – er in Christus ist somit in uns. Und wir geben ihm Raum. Schon seinen Aposteln sagte der Sohn Gottes: „Bleibt in mir und ich in euch.“ Die innige Verbindung zu Christus garantiert das in ihm sein, das Wirken in seiner Art und in seinem Wesen. Die Folge ist Frucht. „Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; …“ (2. Korinther 5, aus 17).
Dann sagt der Herr Jesus: „Wer mein Fleisch isst und trinkt mein Blut, der bleibt in mir und ich in ihm.“ (Johannes 6,56). Durch den Genuss von Leib und Blut Christi sind wir in ihm, wachsen wir in seinem Wesen. Dazu lesen wir in 1. Johannes 4, aus 16: „Gott ist Liebe; und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm.“
Wir bleiben also in Christus (sind somit reich in Christus, haben Freude in Christus, leben gemeinsam in Christus), wachsen in seinem Wesen und offenbaren seine Liebe – und sind damit geistig wahrhaft „in“. So hat uns unser Stammapostel mit seinem Motto in das Jahr 2022 geschickt, von dem nun bereits über die Hälfte durchlebt ist: Gemeinsam in Christus. Dabei soll es bleiben!
In Christus werden wir vollenden und dann wird Gott auch in uns alles in allem sein. Mehr Zukunftsorientierung gibt es nicht, wer in Christus ist, wird auch ewig mit ihm beim Vater sein. Das ist mein Wunsch für euch, für alle unsere Geschwister – und auch für mich.
Bezirksapostel i.R. Bernd Koberstein wurde am 5. März 1952 in Kassel geboren, ist seit 1975 verheiratet und lebt mit seiner Frau Claudia in Bensheim. Sie haben einen Sohn und eine Tochter. Im Oktober 2008 wurde Apostel Koberstein zum Nachfolger von Hagen Wend als Bezirksapostel und Kirchenpräsident der Neuapostolischen Kirche Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland bestimmt und am 11. Januar 2009 in einem Gottesdienst im Congress Center der Messe Frankfurt in sein neues Amt ordiniert. Im Dezember 2012 übertrug ihm Stammapostel Jean-Luc Schneider auch die Verantwortung für die Gebietskirche Frankreich. Zum 1. Januar 2018 fusionierten die Gebietskirchen Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland und Nordrhein-Westfalen zur Neuapostolischen Kirche Westdeutschland. Am 25. Februar 2018 versetzte Stammapostel Jean-Luc Schneider im Gottesdienst in Dieburg Bezirksapostel Koberstein in den Ruhestand.
BA i.R. Koberstein
29. Juni 2022
Text:
Senioren Westdeutschland
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