Am 17. Januar hatte sich der Bischof zum Auftakt seiner Besuche im Bezirk Niederrhein die Gemeinde Geldern ausgesucht. Er wusste, dass Geldern eine kinderreiche Gemeinde ist und war sehr erfreut, dass auch bei diesen widrigen Verhältnissen viele Kinder in den Gottesdienst gekommen waren.
Zu Beginn seiner Predigt begrüßte er herzlich die Amtsträger, alle Geschwister und besonders die Kinder. Als Grundlage des Gottesdienstes nahm er das Bibelwort, welches vom Stammapostel gegeben wurde: „Denn weil sie alle von einem kommen, beide, der da heiligt und die da geheiligt werden, darum schämt er sich auch nicht, sie Brüder und Schwestern zu nennen“ (Hebr. 2,11).
Sonntag, der Tag des Herrn
Manfred Bruns sagte, dass er sich auf den Gottesdienst sehr gefreut habe. Aus diesem Grund hat er auch das Eingangslied „O seliger Sonntag, du Tag meines Herrn, wie freute sich darauf mein Herz schon von fern“ (CB 114) ausgesucht.
Das gegebene Bibelwort bezeichnete er als ein großartiges Wort, es ist ein schönes Wort und es sind so hohe Gedanken des Stammapostels.
Auf das Lied der Orgelspielerin, Andrea Gauerke, zu Beginn des Gottesdienstes „Ihr seid das Salz der Erde, ihr seid das Licht der Welt“ (CM 392) eingehend, sprach der Bischof besonders die Kinder an und erklärte, dass hiermit Jesus in erster Linie die Apostel so bezeichnet hat. Als er aber auf einen Berg stieg, damit ihn alle sehen und hören konnten, die sog. Bergpredigt hielt, hatten sich nicht nur seine Jünger versammelt, sondern auch das Volk. So gilt auch heute das Wort zunächst den Aposteln, dem Stammapostel. Sie geben uns das Wort und teilen die Gedanken dazu mit, heute Morgen der Stammapostel. Sie weisen uns auf die Zukunft hin, so auch für dieses Jahr das Jahresmotto „Christus ist unsere Zukunft“.
Die Heiligung kommt von Gott
Im Bibelwort ist die Rede vom Herrn Jesus und von Brüdern und Schwestern. Hiermit wollte der Schreiber des Hebräerbriefes deutlich machen, dass die Heiligung immer von Gott kommt. Den Kindern zugewandt wies er auf die Geburt Jesu hin, die von Engeln angekündigt wurde, vom Heiligen Geist gezeugt und somit von Gott ist. Er ist geheiligt, wie das Bibelwort ausdrückt, und wenn wir Jesus nachfolgen werden auch wir geheiligt. Wenn wir als Christen an Jesus Christus glauben, dann werden wir geheiligt.
Als eine ganz großartige Aussage bezeichnete der Bischof den Hinweis im Bibelwort „…darum schämt er sich auch nicht, sie Brüder und Schwestern zu nennen“. Es geht also um den Herrn Jesus und es geht um uns. Der Herr Jesus ist der Heilige Gottes und wir sollen auch durch den Herrn Jesus geheiligt sein.
Wenn man zu Gott kommt ist man heilig
Was heißt geheiligt sein? fragte der Bischof und erklärte: Geheiligt ist man dann, wenn man in die Nähe Gottes kommen kann. Gott ist heilig und wen er zu sich lässt, dass bestimmt der liebe Gott ganz allein! Wenn man zu ihm kommt muss man sich auch heiligen. Zu Mose sprach Gott: Ziehe deine Schuhe aus, denn der Ort, darauf zu stehst, ist heiliges Land (2. Mose 3,5).
Wenn man also zu Gott kommt, ist man heilig. Gott erwartet auch von uns, dass wir uns heiligen. Dies gelingt, wenn wir, wie Jesus, den Kampf gegen die Sünde mutig annehmen und uns in unserem Denken und Handeln vom Heiligen Geist leiten lassen. Heilig ist auch der, der ausgesondert ist. Wir haben die Heilige Wassertaufe erhalten und haben dadurch die Möglichkeit zu Gott zu kommen, haben die Möglichkeit Heiliges Abendmahl zu feiern.
Wir haben auch eine besondere Aufgabe: Das Evangelium weiter zu tragen. Gott hat uns erwählt und in uns die Gabe des Heiligen Geistes hineingelegt, somit sind wir geweiht, das Evangelium weiter zu tragen und seine Wohltaten zu verkündigen. Wenn wir den Willen Gottes tun, ist Jesus unser Fürsprecher und er nennt uns Bruder und Schwester, denn wir haben einen gemeinsamen Vater im Himmel. Wir nennen uns nicht nur Glaubensbruder und Glaubensschwester, sondern wir sind auch Bruder und Schwester im Herrn. Wen Jesus lieb hat, den wollen wir auch liebhaben, riet der Bischof.
Vom Menschlichen lösen
Bezirksältester Branz gab die Empfehlung des Stammapostels weiter: Um wirklich Heiligung zu erleben ist es erforderlich, sich vom Menschlichen einmal zu lösen. Wenn uns das gelingt, können wir Gott auf einer höheren Ebene erleben. Tobias Branz gab ein Beispiel aus der Bibel. Er beleuchtete die Begebenheit von Jesus auf dem stürmischen Meer (Matth. 14,22ff). Jesus konnte übers Wasser laufen, was kein Mensch kann. Dann rief er Petrus, der mit Wasser vertraut war, denn er war Fischer und kannte sich mit den Gefahren des Wassers bestens aus. Trotz des menschlichen Wissens über das Wasser, löste er sich hiervon voll und ganz, vertraute den Worten Jesu als er ihn rief, stieg aus dem Boot und ging auf Jesus zu. Somit konnte er als Mensch über das Wasser gehen. „Für mich ein Moment tiefster Heiligkeit“ so Bezirksältester Branz. Völlige Loslösung von den irdischen Gesetzmäßigkeiten und den irdischen Sorgen hat Petrus erlebt: Mit Gott kann ich das schaffen!
Das Heilige soll auch heilig bleiben
Bezirksevangelist Storck empfahl das Heilige auch heilig zu halten. Er wies auf die Sorge des Bezirksapostels hin, der feststellte, dass die Umgangsformen in unserer Gesellschaft untereinander rauer geworden sind. Es ist eine gewisse Ich-Bezogenheit da. Was ist mit mir, was ist mit meinen Interessen? Wir sind Brüder und Schwestern. Was ist uns heilig? Wir wollen alles, was aus dem Evangelium kommt heilighalten. Er erinnerte an die Nächstenliebe, die Demut und riet dringend: Lasst uns heilig bleiben indem wir uns ein Stück herausnehmen aus dem, was in der Welt Platz hat, aber nicht im Evangelium. Bleiben wir in der Liebe zu Jesus und stehen wir für das Christliche. Er wies auf die Aussage von Jesu hin „Denn ich bin hungrig gewesen und ihr habt mir zu essen gegeben. Ich bin durstig gewesen und ihr habt mir zu trinken gegeben. Ich bin ein Fremder gewesen und ihr habt mich aufgenommen. Ich bin nackt gewesen und ihr habt mich gekleidet. Ich bin krank gewesen und ihr habt mich besucht“ (Matth. 25,36.37). Auf die Frage, wann haben wir das getan, gab Jesus die Antwort: „Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan.“ In dieser christlichen Gesinnung wollen wir uns finden lassen.
Nach der Feier des Heiligen Abendmahls beendete der Bischof mit dem Schlusssegen den Gottesdienst.
Das anspruchsvolle Abschlussorgelstück, sowie verschiedene Musikstücke vor dem Gottesdienst, spielte der 12-jährige Ben Gauerke. Hierfür bedankte sich der Bischof sehr erfreut.
18. Januar 2021
Text:
Helmut Küppers
Fotos:
Helmut Küppers
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