Mehr als hundert selbstgenähte Mund- und Nasenmasken aus Leonberg (Kirchenbezirk Stuttgart/Leonberg) haben inzwischen den Niederrhein erreicht und sind an alle Gemeindemitglieder aus Moers-Mitte verteilt worden.
Drei Schwestern aus Leonberg und Renningen haben in aufopferungsvoller Arbeit diesen Liebesdienst für sie unbekannte Glaubensgeschwister geleistet. Eine weitere Glaubensschwester spendierte den Stoff, der nach der Geschäftsauflösung noch im Keller lagerte. Inzwischen wird telefoniert und geschrieben, die Corona-Krise ließ neue wertvolle, Kontakte entstehen. Schon jetzt besteht der Wunsch in Süddeutschland, wenn alles vorbei ist einmal die Geschwister in Moers zu treffen, mit Masken natürlich.
Der Vorsteher gibt den Anstoss
Hier die Entstehungsgeschichte: Das Telefon klingelt, am anderen Ende mein Vorsteher mit der Frage: Kannst du nähen? Ich habe zwar eine Nähmaschine, aber das muss nichts heißen. Auf die Frage, ob ich Schwestern aus der Gemeinde kenne, die nähen können, fallen mir zwei ein. Die Erste ist im Homeoffice gepaart mit Homeschooling, also kaum Zeit, näht aber sofort ein paar Masken. Die Zweite hat Zeit und Lust, aber nach der dritten Maske gibt die Nähmaschine ihren Geist auf. Was nun? Sofort fällt mir meine handarbeitsbegeisterte Cousine Elke in Warmbronn ein. Ein Anruf genügt und die Produktion der Masken wird in Gang gesetzt. Schnell sind zwei Schwestern gefunden, eine aus der eigenen Gemeinde, die Andere aus der Nachbargemeinde, beide im Seniorenalter. Den Stoff steuert eine Dritte bei, in deren Keller noch Schätze seit der Geschäftsauflösung lagern. Der Stoff wird farblich sortiert und gründlich gewaschen. Jetzt fehlen nur noch das Schnittmuster und das Gummiband, eine inzwischen zur Kostbarkeit mutierte Ware.
Nach einer Woche sind die zunächst 40 gewünschten Masken fertig. Die Näherinnen haben inzwischen so viel Spaß bei der Arbeit, so dass sie die Produktion fortsetzen .Nach kurzer Zeit werden noch einmal 40 Masken von Moers geordert und im Süden genäht. Manchmal muss etwas aufgetrennt, gebügelt und wieder genäht werden. Der treue Ehemann hilft überall mit. Die fertigen Masken werden wieder gewaschen und gebügelt, mit einem kleinen Bild der Näherin versehen und dann gebrauchsfertig eingetütet.
Versand in Corona-Zeiten mit Schwierigkeiten
Nach vielen Mühen und mancher Nachtschicht ist die Lieferung fertig. Ab zur Post, aber die hat wegen Corona völlig neue Öffnungszeiten, also in die Nachbarstadt. Auch hier verschlossene Türen. Beim nächsten Anlauf klappt die Aufgabe, dann liegt das Paket erst einmal in Speyer bevor es endlich Moers erreicht.
Am nächsten Tag steht es vor der Haustür des Vorstehers und seiner Frau, die dann in einer nächtlichen Spazierfahrt fast alle Masken in die Briefkästen der Gemeindemitglieder legen. In diesen Tagen sind die zuletzt bestellten Masken in drei unterschiedlichen Größen für Männer, Frauen und Kinder angekommen, so dass dann wirklich jedes kleine und große Moerser Gemeindemitglied versorgt ist.