Am Mittwoch, 24. Mai 2017 war es wieder so weit. Der schon zur Tradition gewordene Senioren-Jahresausflug der Gemeinde Neukirchen-Vluyn stand auf dem Kalender.
In diesem Jahr sollte es eine Reise in die Vergangenheit werden. Das Westfalen Culinarium in Nieheim, einer Kleinstadt am Rande des Teutoburger Waldes mit ca. 6500 Einwohnern, war das Reiseziel.
Alte Handwerkstradition erleben
Nach einer reibungslos verlaufenen Anreise erreichten wir unser Ziel pünktlich zur Mittagszeit. Vom Reisebus bis ins Restaurant waren es nur ein paar Schritte. Gar nicht lange, und das vorbestellte Mittagessen stand auf dem Tisch.
Bevor unsere Reisegruppe sich aufteilte und mit zwei Gästeführern die Museen durchstreifte, nutzten einige Senioren noch die Gelegenheit das Museumslädchen und die Geschenke-Boutique auf der Suche nach Mitbringseln zu durchstöbern.
Das gesamte Westfalen-Culinarium besteht aus vier Museen, die sich mit den Themen handwerkliches Brot backen, Käse- und Schinkenproduktion, sowie auch Bier brauen nach alter Tradition, beschäftigen. In mühevoller und aufwändiger Arbeit wurden alte Gebäude, in einem kurzen Straßenstück gelegen, restauriert und die Räumlichkeiten für Besucher hergerichtet.
„Alles Käse“
So beginnt der Rundgang im Käsemuseum, welches gleich im Restaurant untergebracht ist. Wir erfuhren vieles über die handwerkliche Käseproduktion. In Nieheim werden vorwiegend Ziegen- und Schafskäse in vielen Variationen hergestellt. Der Nieheimer Käsemarkt ist dabei ein weit bekanntes und viel besuchtes Ereignis, welches alle zwei Jahre stattfindet. Besichtigen konnten wir eine Vielzahl nationaler und internationaler Käsesorten und ihre Herstellungsverfahren kennen lernen. Welcher Käse passt zu welchem Wein? Diese Fragen konnte jeder Einzelne selbst erfragen.
„Westfälischer Schinken“
Nur ein kurzer Weg, und wir waren im Schinkenmuseum. Vom Schlachten der Schweine bis zur Schinkenproduktion, alle Informationen erhielten wir von unseren Gästeführern. Mehrfach war zu hören: „Ja diese Arbeitsweise kenne ich noch aus meinen Kindheitstagen“ oder „das war bei uns damals genau so“. Die entsprechenden Gerätschaften waren Teil der Ausstellung, die wir uns ansehen konnten.
Brot backen nach alter Tradition
Ein paar Meter weiter steht dann das Backhaus, wo auch heute noch nach alter Tradition in einem Holzofen gebacken wird. Der Bäckermeister selbst erklärte uns die Arbeitsweise mit diesem alten Backofen. Mit Holzscheiten gefüllt, muss er erst einmal eine Temperatur von mehr als 300 Grad erreichen, bevor er mit Backwaren bestückt werden kann. Zuerst wird er mit Broten, die eine lange Backzeit haben bestückt. Später folgen dann weiße Brotsorten und auch Kuchen, die dann auch bei etwas über 100 Grad noch fertig gebacken werden können.
Alte Braukunst
War auch die dritte Station bewältigt, ging es zurück an den Anfang, wo neben dem Käsemuseum das Brauhaus steht, wo ebenfalls nach alter Tradition ein spezielles Bier gebraut wird. Da mussten wir uns aber mit Erklärungen unseres Gästeführers begnügen, da ein Braumeister nur bei Bedarf anwesend ist. Der letzte Brauvorgang war erst ein paar Tage her, und wir konnten nur einen Geschmackstest vornehmen.
Interessant trotzdem die Erläuterungen des Gästeführers und die Besichtigung einer umfangreichen Sammlung gefüllter Bierflaschen, ein Hobby des Braumeisters. Erfahrene Biertrinker hatten aber sofort bemerkt, dass niederrheinische Biere fehlten. Sie versprachen, das bei einem erneuten Besuch nachzuholen.
Bei alten und neuen Säcken
Nach soviel Information war vielen nach einer Pause und auch nach einer Tasse Kaffee zu Mute. Aber auch dafür war gesorgt. Unweit der besuchten Museen findet sich das vom örtlichen Heimatverein unterhaltene Sackmuseum. Dort war der Kaffeetisch gedeckt und dazu servierten die Betreiber „Platenkuchen“, ein Kuchen, der auf großen Backblechen gebacken ist.
In einem Bildvortrag haben wir dort viel von der Geschichte des Sackes erfahren. Von den Anfängen vor mehr als 100 Jahren bis in die heutige Zeit haben wir eine sehr umfangreiche Information über Einsatzmöglichkeiten und Verwendungszwecke erfahren.
„Das haben wir noch nicht gewusst“ und ähnliche Aussprüche zeugten von der Vielfältigkeit dieses sehr alten Verpackungsmittels, was ja auch heute noch als Tragetasche beliebt ist, um nur eine Verwendungsart aufzuzeigen.
Alles kann besichtigt werden
Der letzte Teil unserer Reise war dann ein Rundgang durch die sehr umfangreichen und auf mehreren Etagen ausgestellten Exponate. Der kleinste Postsack der Welt, Filtersäcke, die in der Raumfahrt Verwendung finden, alte Kohlensäcke und Damenwäsche aus dem vorletzten Jahrhundert, alles war zu besichtigen.
Gute Heimfahrt
Versorgt mit vielen neuen Eindrücken und ein umsichtiger Busfahrer brachte uns staufrei und wohlbehalten nach Hause.
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