Ein besonderes Weihnachtsfest durfte die Gemeinde Kalkar feiern: Bezirksapostel Rainer Storck feierte in Begleitung von Apostel Thorsten Zisowski und Bischof Manfred Bruns den Weihnachtsgottesdienst in Kalkar. In diesem Gottesdienst empfing eine junge Frau das Sakrament der Heiligen Versiegelung.
Zu Beginn der Segensstunde wünschte der Bezirksapostel auch im Namen aller Amtsträger ein vom Herrn gesegnetes, glückliches und friedvolles Weihnachtsfest.
Grußwort des Bezirksapostels
Bezirksapostel Storck wandte sich mit einem Grußwort an die Gemeinde. Er berichtete vom Plan des vorgesehenen Tempelbaus Davids und die vorgesehene Durchführung des Baus durch seinem Sohn Salomo. „Und David sprach zu seinem Sohn Salomo: Sei getrost und unverzagt und mache es! Fürchte dich nicht und lass dich nicht erschrecken! Gott der HERR, mein Gott, wird mit dir sein und wird die Hand nicht abziehen und dich nicht verlassen“ (1. Chronik 28,20). Dieses Wort habe den Bezirksapostel sehr beschäftigt in den vergangenen Tagen, insbesondere die Aussage: Sei getrost und unverzagt und mache es!
Es folgte die Lesung aus Lukas 2,1-14 mit anschließendem Gemeindegesang „O du fröhliche…“ (GB 23).
Grundlage des Gottesdienstes war das vom Stammapostel Schneider für Weihnachten gegebene Bibelwort „Weil ihr nun Kinder seid, hat Gott den Geist seines Sohnes gesandt in unsre Herzen, der da ruft: Abba, lieber Vater!“ (Galater 4,6).
Zustand des Friedens
Der besondere Fokus des Weihnachtsgottesdienstes lag auf dem Begriff Frieden und dem Zustand des Friedens. Schon zur angekündigten Geburt des Messias kamen die himmlischen Heerscharen, lobten Gott und sprachen: Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens.
„Welchen Frieden bringt der Herr, der ja heute noch wirken soll“ fragte der Bezirksapostel. Es sei offenbar nicht der Friede zwischen den Völkern. Wir sähen in unseren Tagen genau das Gegenteil: Aus Habgier, aus ethnischen Gründen, aus Gründen der Historie oder der Herkunft bekriege man sich. Weltweiter Frieden sei völlig ausgeschlossen, kaum denkbar.
Tausendjähriges Friedensreich
Der Bezirksapostel blickte auf das kommende Friedensreich (vgl. Off. 20, 1-6) und bemerkte, dass es selbst in diesem Reich nicht so sein werde, dass das Böse keine Macht mehr habe. Die Geneigtheit der Menschen zur Sünde und der Tod sei dann noch nicht aufgehoben. Der Teufel sei jedoch gebunden. Friedensreich bedeute: Das Evangelium werde allen Menschen zugetragen, was heute nicht möglich sei.
Frieden bedeute: Jesus kommt, um die bis dahin unüberbrückbare Kluft zwischen den Menschen und Gott zu schließen, da die Sünde von Gott trennt. Das Böse habe nur ein Ziel, die Menschen zur Sünde zu verleiten sie letztlich von Gott zu trennen. „Das ist eine Katastrophe für die Seele“ so der Bezirksapostel.
Die ersten Menschen sollten ewig leben
Die ersten Menschen sollten ewig leben, ewige Gemeinschaft mit Gott haben, obwohl sie aus Fleisch und Blut waren. Die Sünde jedoch bewirke den Tod,. Jesus sei als einziger Mensch auf dieser Erde sündlos geblieben. Er habe das Opfer gebracht als sündloser Mensch. Hierdurch könne der Friede zwischen Gott und den Menschen wieder hergestellt werden, wie er im Garten Eden vorhanden gewesen sei.
Die Kernbotschaft im Weihnachtsgottesdienst war: Der Sohn Gottes vermittelt auch innerlichen Frieden. Er sei auch heute Verrat und Verleugnung ausgesetzt und werde von den meisten Menschen nicht angenommen. „Jesus hat sich den Frieden erarbeitet, indem er immer wieder die Verbindung zu Gott gesucht hat“ sagte Rainer Storck. „Mach es auch so,“ sagte der Bezirksapostel den Anwesenden.
Lebenszufriedenheit
Der Bezirksapostel fragte die Gemeinde: „Wie sieht es mit unserer Verfassung aus im Laufe eines Tages oder eines Jahres, wie sieht es aus mit dem innerlichen Gleichgewicht, mit der Lebenszufriedenheit, mit der Zufriedenheit in unserem Umfeld? Lassen wir uns schnell aus der Bahn werfen? Das sind menschliche Dinge. Leben bedeutet Kampf.“
Jesus habe sich nicht beeinflussen lassen, ob er angenommen wurde oder nicht. Es sei ein unangenehmes Gefühl, wenn man in einem Kreis oder auf der Arbeit sein müsse und fühlte, man sei nicht gewollt. „Gibt es vielleicht so etwas in der Gemeinde?“ fragte der Bezirksapostel. Der innerliche Friede, die Verbindung zu Gott durch unsere Gebete, die Nähe im Gottesdienst und das Wirken des Heiligen Geistes führe dazu, dass wir innerlich ruhig seien und ruhig bleiben. Es führe außerdem dazu, dass wir in die Liebe hineinwachsen könnten, die Jesus zu den Menschen hatte. Er habe alle Menschen geliebt, wie Gott alle Menschen liebe.
Bahnbrechende Veränderungen
„Ich bin sehr dankbar, diese besondere Geburtstagsfeier hier in der Gemeinde miterleben zu dürfen“, so Apostel Thorsten Zisowski. „Jesus Christus ist geboren, es ist lange her, wir waren nicht dabei, es ist überliefert. Wenn es äußerlich so unspektakulär war, wie die Heilige Schrift es für das Ehepaar und das Kind beschreibt, so können wir sagen: Es sind bahnbrechende Veränderungen eingetreten, die in meinem und deinem Leben viel später Möglichkeiten geschaffen haben. Was gibt mir Frieden? Es geht darum, dass das Wohlgefallen auf denen liegt, die diesen Frieden Gottes haben. Zur Taufe Jesu Christi sagte Gott: Das ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe (Mt. 3,17). Damit ist eine Richtung vorgegeben, so zu werden wie er, ihn als Vorbild zu nehmen und ihn anzunehmen, dann erreichen wir das Wohlgefallen Gottes.
Wie erreichen wir das Wohlgefallen? Wir haben manchmal falsche Vorstellungen. Es gibt den Begriff des Wohlstandsevangeliums. Gottes Wohlgefallen ist mit uns, dann geht es uns gut, wir sind gesund, wir haben genug, vielleicht noch ein bisschen mehr. Das ist Wohlstandsevangelium, das ist manchmal auch die Erwartung. Oft wird sie nicht erfüllt, da ist man krank, ist man unsicher, man muss kämpfen und trotzdem kann Gottes Wohlgefallen auf dir ruhen und sein Frieden!“
Der Apostel erinnerte an Bethanien. Äußerlich habe der Ort nicht viel zu bieten gehabt, aber Wohlgefallen ruhte auf den drei dort versammelten Menschen. Maria, Martha und Lazarus hätten Gott im Sohn und sein Wort angenommen. Das sei Grund für Wohlgefallen, Grund für Frieden an diesem Ort gewesen.
Wer in der Nachfolge stehe, schaffe gute Voraussetzungen, dass Gottes Wohlgefallen und sein Frieden mit ihm gehen könne.
Ein Fest des Friedens und der Liebe
„Weihnachten ist das Fest des Friedens und der Liebe“, so Bischof Manfred Bruns. „Der Friedefürst Jesus Christus, der Heiland der Welt ist geboren. Von diesem Zeitpunkt an hat sich für die Menschheit alles geändert. Gott hat den Heiland Jesus Christus gesandt und jeder, der ihn aufnimmt, darf zu Gott ‚Abba, lieber Vater‘“ sagen.“ (vgl. Gal 4,4). So ein Gottesverhältnis habe es vorher nicht gegeben.
Der Bischof stelle fest: „Wir haben den Heiland der Welt aufgenommen. Durch die Aufnahme der Gabe des Heiligen Geistes sind wir zu Gottes Kindern geworden. Wir dürfen Gott als dem gütigsten Vater alles sagen, was in unserem Herzen steht. Er wird uns verstehen, stärken und segnen.“
Heilige Versiegelung
Nach der Freisprache leitete der Chor die Segenshandlung zur Heiligen Versiegelung ein mit dem Lied: Jesus, bleib in meinem Leben, Weggefährte, bester Freund (CM 307).
Der Bezirksapostel sagte u.a. zu der Glaubensschwester: „Es ist ein besonderes Fest für Sie und für die Gemeinde. Jetzt soll etwas vollzogen werden, was man als Akt in der Neuapostolischen Kirche bezeichnen könnte: die Mitgliedschaft zu erlangen. Wir sehen es nach unserem Sakramentsverständnis und nach dem Evangelium anders, denn der Herr Jesus hat in dem nächtlichen Gespräch zu Nikodemus gesagt: Wenn jemand nicht geboren wird aus Wasser (Taufe) und Geist (Gabe des Heiligen Geistes), so kann er nicht in das Reich Gottes kommen (Joh. 3,5).“
Nach der an ihr vollzogenen Taufe stehe sie in einem besonderen Näheverhältnis zu Jesus Christus. Mit Empfang der Taufe sind alle Christen aller Konfessionen, alle die an Jesus Christus glauben und sich zu ihm als ihren Herrn bekennen, Glieder am Leib Christi und Teil der Kirche Christi.
Der Bezirksapostel beantwortete die Frage: Was ist die Heilige Versiegelung? Die Heilige Versiegelung sei ein Bestandteil der Wiedergeburt aus Wasser und Geist. Es werde mehr als ein Näheverhältnis begründet, es sei ein unumkehrbares Verhältnis zwischen Gott und Mensch, egal was passiere im Leben. Ein Kind bleibe immer Kind des Vaters, der Vater bleibe immer Vater des Kindes, egal ob sie zusammen seien oder weit auseinander wohnen würden. Das Verhältnis sei nicht mehr aufzulösen. Dieses unumkehrbare Verhältnis werde in der Heiligen Versiegelung begründet. Es werde der Weg zur Erneuerung des Menschen im Heiligen Geist, zur Erstlingsschaft und in die ewige Gemeinschaft mit Gott geöffnet.
Mit der Feier des Heiligen Abendmahls und des Heiligen Abendmahls für Entschlafene ging der Gottesdienst zu Ende.
29. Dezember 2021
Text:
-MB-,
Helmut Küppers
Fotos:
Helmut Küppers
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