Seit dem 18. Mai fanden jeden Dienstag im interreligiösen Garten Eden Andachten von der Neuapostolischen Kirche statt. Neben dem Organisationskomitee, bestehend aus den Priestern Heinz-Dieter Mrotzek, Werner Bohnen und Alfred Jüngling, haben sich auch Geschwister aus Nachbargemeinden, Amtsträger in Ruhe und Bischof Manfred Bruns beteiligt.
Am 20. Oktober war das letzte "Wort des Glaubens" durch Priester Werner Bohnen zu hören.
Priester Bohnen begann die Andacht mit dem Hinweis, dass der Geist Gottes immer in die Zukunft wirkt und an die Vergangenheit erinnert. Der 18. November in diesem Jahr ist ein Tag, der in die Zukunft weist, es ist der Buß- und Bettag. Martin Luther hat etwas zum Buß- und Bettag gesagt: Buße ist ein fröhliches Geschäft. Ob man so sehr fröhlich ist, wenn man ein Bußgeld überweist, weiß ich nicht, so Priester Bohnen. Es hat für uns Christen, uns wertebewusste Menschen aber etwas zu bedeuten, denn Buße kann Freude bereiten, wenn man den rechten Sinn des Wortes versteht: Buße heißt Umkehr. Man ist irgendwo verkehrt in Gedanken angesiedelt oder in Entscheidungen und dann kommt dieser Bußgedanke, der dann sagt, weil es einem selbst nicht so gut in Verhältnissen ist: Nun kehr doch mal um. Beweg dich aus der Sackgasse raus in der du momentan bist. Das kann im Natürlichen im Berufsleben sein, das kann aber auch eine innere Sackgasse sein, dass man in Gedanken gefangen ist und feststellt: Irgendwie ist es nicht so gut mit mir.
Gleichnis vom verlorenen Sohn
Werner Bohnen nannte in diesem Zusammenhang das Gleichnis vom verlorenen Sohn (Lukas 15,11). Der Sohn ließ sich sein Erbteil auszahlen und verprasste dieses. Aus der Überlieferung geht hervor, dass sich der Sohn schon mit der Buße und der Umkehr befasst hatte. Sicherlich hat der Vater schon viel für ihn gebetet, dass er den Weg zurückfindet und die Begrenzungen der Scham und der Fragen, die dann auftauchen, überwinden konnte. Eines Tages kam die Begegnung mit dem Vater und dem verlorenen Sohn. Nun war der Sohn nicht mehr verloren, denn er ging in die offenen Arme des Vaters. Er hatte Mut zur Umkehr und wollte seinem Vater begegnen. Diese Umkehr führte den Sohn zur Freude.
Seelsorgebesuch von Jesus
Als der Sohn Gottes auf Erden weilte, machte er bei dem Zöllner einen Familienbesuch, einen Seelsorgebesuch (Zachäus 1ff) und was war das Ergebnis? Die Hälfte von seinem Besitz gab der Zöllner den Armen und alles unrechtmäßig Genommene gab er vierfach zurück. Er war nicht mehr auf dem Pfad derer, die da gelogen und betrogen haben, er kehrte um.
Die ausgebreiteten Arme unseres Herrn, die wir am Kreuz Christi erkennen können, erzählen auch davon, dass Umkehr immer möglich ist.
Sorgen in Corona-Zeiten
In Zeichen der Corona verirren wir uns oft in Lebensängsten, in Zukunftssorgen, die auch sehr berechtigt sind. Die kann man nicht wegbeamen, aber man kann sich trotzdem über diese doch bedrückenden Gedanken erheben und sagen: Größer als mein göttlicher Helfer ist diese Not nicht. Das ist eine zeitliche Not, der ich hier ausgesetzt bin. Ich bin aber als Mensch und als Christ auf die jenseitige Welt zugewandt. Auch dort erwartet mich eine Zukunft. Sicherlich sagt jetzt mancher Zeitgenosse: Ja wer soll denn das glauben im 21. Jahrhundert, dass es eine jenseitige Welt gibt. Die Frage ist, wenn man das bis jetzt nicht glaubt, könnte man da nicht wieder umkehren und sagen: Ich gehe in meiner Lebensführung jetzt davon aus, dass da eine Zukunft ist, jenseits meiner natürlichen Erkenntnisgrenze. Und ich gehe davon aus, dass es einen geistlichen Bereich gibt, wo die menschlichen Seelen aufgehoben werden auf Dauer in der Liebe Gottes.
Eine neue Wirklichkeit
Der Tod ist ja der letzte große Feind des Menschen, aber hinter dieser Grenze erwartet den Menschen im Glauben eine neue Wirklichkeit. Dieses ist tiefer Inhalt des christlichen Glaubens, es ist unabhängig von jeder Konfession und da heißt es auch schon heute, sich in diese Richtung zu kehren.
Ende der Landesgartenschau
Am 25. Oktober schließt die Landesgartenschau. An diesem Sonntag werden sich um 12 Uhr im Garten Eden alle beteiligten Religionsgemeinschaften noch einmal versammeln. Es werden letzte Worte des Glaubens zum Abschied gesprochen und anschließend die geweihte Stätte entwidmet.
Der Garten Eden wird dann vollständig abgebaut und das Gelände wird Bauland.
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